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Operation Babel - Ein Thriller von Roger Wortmann


Leseprobe

Operation Babel - Ein Thriller von Roger Wortmann

Soundtrack zum Buch

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Ein Buch ist wie ein Film im eigenen Kopf. Filme wirken auf visueller und auditiver Ebene. Naturgemäß fehlt beim Lesen die auditive Ebene. Deshalb wurde diese Playlist als Lese-Soundtrack zusammengestellt. Sie enthält die Tracks, die im Buch angeführt sind und ist erweitert um zahlreiche Stücke, die der Stimmung des Romans entsprechen.
Viel Spaß!
 

Roger Wortmann

Autor | Regisseur | Szenograph

Roger Wortmann

Roger Wortmann

Autor

Roger Wortmann wurde 1968 in Salzburg geboren. Früh geprägt vom Spannungsfeld zwischen humanistischer Ausbildung und Faszination der Populärkultur, absolvierte er nach ersten Meriten als Junior Creative Direktor in der Werbung das Studium MultiMediaArt. In der Folge entwickelte er als Drehbuchautor und Regisseur TV-Formate, befasste sich intensiv mit den soziologischen Einflüssen manipulativer Medien. Als Szenograph entführte er Zuschauer in multisensorische Erlebniswelten, als Gastprofessor für Medienästhetik und Dramaturgie experimentierte er mit seinen Studenten im Bereich interaktiver Film.

Im Rahmen seiner jahrelangen Tätigkeit als Executive in der OnAirPromotion wurde er mit zahlreichen international renommierten Preisen ausgezeichnet. 2017 beschloß er, sich ausschließlich seiner großen Leidenschaft zu widmen: dem Schreiben.

Nach seinem Debütthriller Operation Babel steht die Fortsetzung Operation Nullort in den Startlöchern. Der dritte Teil der Trilogie ist bereits als Skizze layoutiert.

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Interview

Geführt von Tina Siglreithmayr im April 2019

Herr Wortmann. Wenn man Ihren Lebenslauf liest, stellen sich Parallelen zu Autoren wie den überaus erfolgreichen Kollegen Marc Elsberg und Jens Henrik Jensen dar. Warum treibt es erfolgreiche Medienleute zum Schreiben?

Oh, danke für die Nennung meines Namens in einem Satz mit zwei so erfolgreichen Autoren! Ich kann nur von mir sprechen. Ich habe in den letzten Jahren über 4000 Trailer getextet und produziert. Der längste 120 Sekunden, das war die löbliche Ausnahme, der Großteil 30- und 15-Sekünder. Irgendwann ist es einfach nicht mehr interessant, Geschichten in so kurzer Zeit zu erzählen. Vielleicht liegt es auch am Alter (lacht). Sich die Zeit zu nehmen, um einen Roman zu schreiben, ist schon Luxus.

Sie haben ja auch als Regisseur und Formatentwickler gearbeitet. Warum nie ein Spielfilm?

Ich hätte immer gerne einen Tatort gemacht. Hat sich so nicht ergeben. Ich habe immer die Chancen genutzt, die sich mir eröffnet haben. Als ich an der FH unterrichtet habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich drei Monate später in Dubai einen Entertainmentpark mitkonzipieren würde. Wer weiß, was noch kommt.

Einen Tatort? Tatsächlich? Operation Babel wirkt so überhaupt nicht wie ein deutsches oder österreichisches Buch. Es wirkt so international. Vor kurzem hat mich jemand gefragt, wie die englische Originalausgabe heißt, weil er diese bei Amazon nicht gefunden hat.

Ja, ich finde die Tatortreihe ist wirklich sehr hochwertig produziert. Die internationale Anmutung meiner Geschichte hat es nicht wirklich einfacher gemacht, einen Verlag für Operation Babel zu finden. Die Leute haben nicht verstanden, was für eine Geschichte da aus dem Salzkammergut auf ihren Tisch wandert. Aber so bin ich. Ich kenne keine Nationalismen. Ich finde einfach alles interessant. Was vielleicht daran liegt, dass ich als Kind so schnell gelangweilt von allem war. Ich bin aus meiner kleinen Welt in US Serien und Filme abgetaucht.

Wie muss man sich das vorstellen? Haben sie nicht draußen gespielt?

Oh doch, es war großartig! Ich liebe die Natur, die Berge, die Seen, den Wald. Österreich ist wirklich einer der schönsten Flecken auf dieser Welt. Mit meinem Hund bin ich täglich im Wald unterwegs. Mein Vater wollte nicht reisen. Er hasste es. Meine Mutter war neugierig. Also saß ich zusammen mit ihr vor dem Fernseher und wir haben durch das flimmernde Fenster die Welt erkundet. Sobald ich alt genug war, bin ich für mich auf Entdeckungstour gegangen, aber mir fehlt dennoch einiges auf meiner Todo-Liste. Aber wo ich auch war, ich habe mir immer die Frage gestellt, warum andere Kulturen anders funktionieren, sie aber nicht bewertet. Ich finde die Divergenz nicht beängstigend, sondern spannend und bereichernd.

Ihr Hund liegt ja gerade unter dem Tisch. Was ist das für eine Rasse?

Barista ist ein Spinone Italiano, der älteste geschichtlich erwähnte Vorsteherhund. Herzensgut aber sehr, sehr stur. Die Züchterin spricht von „Terrordackeln“.

Eine schöne Überleitung. Terror. In Operation Babel spielt Terror eine große Rolle. Allerdings anders, als man erwarten würde. Ohne zu spoilern, denken Sie wirklich, dass so etwas möglich wäre?

Ich befürchte, ja. Als ich die Idee zu dem Buch hatte, das war bereits im Jahr 2007, war das alles gänzlich undenkbar, reinste Science-Fiction. Über die Jahre des Schreibens, ich habe das Projekt zwischendurch mal zwei Jahre gar nicht angegriffen, haben wir so viel gesehen, was uns undenkbar erschien. Ich denke, es gibt viele potemkinsche Dörfer in unserer Welt. Nicht in diesem Ausmaß, aber das ist die künstlerische Freiheit, Dinge zu überzeichnen.

Sie haben seit 2007 an Operation Babel gearbeitet?

Immer wieder, ja. Ich war in meinen Jobs viel unterwegs und kann im Flugzeug oder Zug nicht schlafen. In diesen Stunden habe ich immer wieder weitergeschrieben, es dann wieder weggelegt. Über den langen Zeitraum passierte so vieles in der Welt, also musste ich immer wieder umschreiben. Das Buch war fast fertig, als Trump gewählt wurde. Natürlich war Hillary meine Präsidentin und die Geschichte hatte einen anderen Spin. In der Woche der Fertigstellung des Buches wurde Julian Assange aus der ecuadorianischen Botschaft geworfen. Also eine letzte Aktualisierung in letzter Sekunde.

In Operation Babel geht es ja ordentlich zur Sache. Nicht nur in Bezug auf Drogen, Gewalt und Folter, sondern auch sexuell. Das findet man in diesem Genre kaum. Warum?

Hm, gute Frage. Sex ist ein wichtiger Teil des Lebens. Ich weiß nicht warum die Helden in Actionthrillern diese Seite nie ausleben. Und wenn, dann immer nur auf ganz abstruse Art und Weise. Ich denke, im Land von Siegmund Freud kommt man daran nicht vorbei (lacht). Nein im Ernst. Ich habe darüber nie nachgedacht. Meine Charaktere tun es, weil sexuelle Motive Menschen vielfach antreiben, Ventilfunktionen erfüllen und weil Sex die schönste Sache der Welt ist - außer Essen.

Viele ihrer Sidekicks ihrer Geschichte sind schwul. Denken Sie nicht, dass Sie dadurch viele Leser abschrecken?

Alleine diese Frage gibt mir recht, die Sache so angelegt zu haben. Das Schwulsein ist ja nicht das Thema des Buches. In allen Mainstreammedien wird die LGBT-Community sehr stereotyp dargestellt. Es war mir ein Anliegen, dieses Bild ein wenig geradezurücken. Und es war mir ein Anliegen, die noch immer vorherrschende Diskriminierung zu zeigen.

Warum ist Ihr Held dann heterosexuell?

Warum nicht? Verlage haben mir diese Frage gestellt, ja wollten, dass ich die gesamte Sache mit dem fiktiven Gay-Dating-Portal, über das die Gruppe kommuniziert, herausnehmen oder auch den Helden schwul schreiben soll, weil es sich dann in dieser Zielgruppe besser verkaufen würde. Das Buch hin auf Massenkompatibilität zu schreiben, war nie meine Intention. Ich denke, die Geschichte spricht für sich. Die Charaktere sprechen für sich, die Heldenreisen sind ob hetero- oder homosexuell identisch. Es geht um die Überwindung eigener Ängste, um Empathie, um das Gemeinsame. Um Gerechtigkeit, Akzeptanz, sich geborgen fühlen. Um unbenannte Bedrohungen, um Manipulation und Verrat. Um Gut und Böse, aber nicht in schwarz und weiß, sondern in einem Regenbogen aus endlosen Graustufen.

Was für eine schöne Formulierung! Herr Wortmann, was hat Sie geprägt? Welche Bücher lesen Sie selbst?

Nun, ich selbst bin in der unteren Mittelschicht aufgewachsen. Mein Vater war Polizist und meine Mutter Hausfrau. Trotzdem gab es Bücher in unserem Zuhause. Als ich 12 war, habe ich jeden Freitag John Sinclair Horrorheftchen gelesen. Und damals schon versucht, eines zu schreiben. Dann kam Stephen King, Clive Barker und vor allem viel Musik. Die Lyrik der Einstürzenden Neubauten, die Poesie von Anne Clarke und Laurie Anderson und die unerklärliche Emotionalität des komplett sterilen Kraftwerk-Sounds. Höre ich heute das Album Computerwelt aus 1981, bekomme ich Gänsehaut. Kraftwerk hat unser heutiges Leben vorhergesagt, drei Jahre bevor Steve Jobs Apple gegründet hat. Aber zurück zum geschriebenen Wort. Ein einschneidendes Erlebnis war Bret Easton Ellis American Psycho. Das hat mich aus den Schuhen gekippt. Dann JR Bakers Boy Wonder. Ich lese immer wieder gerne Dan Brown, Sebastian Fitzek, Jussi Adler Olsen, Jens Henrik Jensen, die Science Romane von Marc Elsberg finde ich auch sehr spannend. Ich trenne die einzelnen Medien aber nicht so strikt. Serien wie Fortitude, House of Cards, American Gods, American Horror Story, Weinberg, Hörbücher, Hörspiele, das hat alles sehr viel Einfluss auf mich. Einige Leser meinten, Operation Babel liest sich wie eine Netflix-Serie. Und ja, sie haben recht. Die täglichen Nachrichten, die Verwunderung über politische Absurditäten und kleine Mikrogeschichten, die ich in meiner Umwelt beobachte, beflügeln meine Fantasie.

Herr Wortmann, ich bedanke mich für dieses ausführliche Interview und habe noch eine Frage: Wie geht es weiter? Sie haben in Ihrem Buch ja schon auf eine Fortsetzung von Operation Babel verwiesen.

Ja, Nullort ist gut im Werden. 500 Seiten sind schon mal skizziert. Es wird direkt an Operation Babel anschließen. Gedacht ist die Geschichte rund um Henning Lauritz als Trilogie, der dritte Teil ist auch schon im Kopf. Aber ich habe noch zwei andere Geschichten, die ich sehr gerne erzählen würde. Ein anderes Genre, wir werden sehen. Ich bedanke mich auch für das freundliche Interview und die interessierten Leser, die bis hier durchgehalten haben.

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